Das Region-Beta-Paradox: Warum "ganz okay" dich langsam umbringt und wie du die Falle sprengst
Der stille Tod des Potenzials
Dein Leben ist okay. Dein Business läuft ganz gut. Du hast keine Katastrophen, keine existenziellen Krisen, keine dramatischen Tiefpunkte. Die Rechnungen werden bezahlt. Du kommst klar. Es funktioniert.
Und genau das ist das verdammte Problem.
“Gut” ist der größte Feind von “Exzellenz”, weil es dich einlullt. Es gibt dir das trügerische Gefühl, du müsstest nichts ändern – obwohl du innerlich schon lange weißt: Da geht fucking noch mal mehr. Diese Zone, in der alles “ganz okay” ist, frisst langsam aber sicher deinen Biss, deinen Drive und deine Schärfe auf.
Du bist wie der Frosch im Wasser, der langsam gekocht wird. Die Temperatur steigt so graduell, dass du nicht merkst, wie du stirbst. Bis es zu spät ist.
Was ist das Region-Beta-Paradox?
Die psychologische Falle verstehen
Anfang 2000 habe ich zwei Jahre lang Frauen begleitet, die Opfer von häuslicher Gewalt waren. Meine Aufgabe als Coach und Trainer war es, ihnen physisches Selbstschutztraining zu geben, an ihrer Selbstsicherheit zu arbeiten und Durchsetzungstraining durchzuführen – Grenzen setzen, Nein sagen, sich selbst schützen.
Dabei beobachtete ich ein Phänomen, das mich nachhaltig beschäftigt hat: 80-90% dieser Frauen blieben viel zu lange in toxischen Beziehungen. Sie mussten fast überredet werden zu gehen. Nicht weil sie schwach waren. Nicht weil sie dumm waren. Sondern weil die Situation nicht schlimm genug war.
Das ist das Region-Beta-Paradox: Menschen handeln eher, wenn es ihnen richtig schlecht geht, als wenn es “ganz okay” ist.
Region A vs. Region B: Die zwei Zonen
Stell dir das vor wie zwei unterschiedliche Regionen:
Region A ist der Zustand, in dem es richtig beschissen läuft. Du willst sofort raus aus dieser Situation. Der Schmerz ist so groß, dass Handlung unvermeidlich wird. Du hast keine andere Wahl als zu handeln.
Region B ist der Zustand, in dem es eigentlich ganz okay läuft. Es ist nicht so schlimm, dass du direkt rausgehen möchtest. Du denkst: “Es geht schon. Schlimmer geht immer. Anderen geht es schlechter.” Und dementsprechend bleibst du in dieser Situation gefangen.
Das Paradoxe daran: Menschen in Region B brauchen oft länger, um sich zu verändern, als Menschen in Region A – obwohl es objektiv weniger schlimm ist.
Wo du gerade festhängst: Beispiele aus dem echten Leben
Im Business
Du bist Unternehmer. Dein Business läuft ganz gut. Die Geschäfte sind okay, du bekommst ganz passable Aufträge. Am Anfang des Monats kannst du die Löhne zahlen, und für dich bleibt auch noch ein bisschen was hängen.
Klingt gut, oder? Falsch.
Du hängst in einer Bubble, die dich davon abhält zu sagen: “Okay, ich mache jetzt hier mal den nächstgrößeren Schritt. Ich wage jetzt den Sprung. So geht es verdammt noch mal nicht weiter.”
Du stößt permanent an eine unsichtbare Betondecke. Von unten siehst du, dass da oben mehr ist. Du fühlst es. Aber du durchbrichst sie nicht. Weil “ganz okay” keinen Handlungsdruck erzeugt.
Im Team
Der Mitarbeiter macht nicht die beste Arbeit. Seine Ergebnisse sind mittelmäßig. Aber wenigstens ist er pünktlich. Also behältst du ihn. Du sagst dir: “Es könnte schlimmer sein.”
Und während du wartest, dass es besser wird, verlierst du Zeit, Geld und Energie. Dein Team performt unter seinem Potenzial. Aber es ist nicht schlimm genug, um die schwierige Entscheidung zu treffen.
Im Körper
Du schaust jeden Tag in den Spiegel und siehst jemanden, der nicht deinem Ideal entspricht. Vielleicht bist du nicht einfach nur übergewichtig – du bist fett. Du schämst dich. Du fühlst dich unwohl. Es ist jeden Tag scheiße für dich.
Aber es ist einfach nicht beschissen genug, um die Reißleine zu ziehen und wirklich etwas zu ändern. Morgen. Nächste Woche. Nach dem Urlaub. Irgendwann.
In der Beziehung
Der Sex ist beschissen. Aber wenigstens habt ihr gute Gespräche. Die Gespräche sind oberflächlich. Aber wenigstens streitet ihr nicht. Ihr streitet ständig. Aber wenigstens seid ihr zusammen.
Siehst du das Muster?
“Wenigstens” ist das Zauberwort der Region-B-Falle. Es ist das Gift, das dich langsam lähmt.
Warum "ganz okay" so gefährlich ist
Das Gift der Zufriedenheit
“Ganz okay” ist super gefährlich, denn du hast keinen Handlungsdruck. Du hast kein “GENUG JETZT”. Du hast keinen nötigen Druck, bei dem du sagst: “Ich muss jetzt wechseln. Ich muss jetzt in einen anderen Modus.”
Zufriedenheit, Complacency, Selbstgefälligkeit – das ist der Untergang. Das ist der Tod. Das ist ab jetzt dein Feind.
Es ist genau das, was dich klein hält. Was dein Potenzial minimiert. Du stößt immer wieder an die unsichtbare Betondecke und bleibst unter ihr kleben.
Der Killer deiner Instinkte
Dieses “ganz okay” läuft wie Gift langsam durch deine Venen. Und dieses Gift killt deine Instinkte. Deine Instinkte – das, was tief in dir schlummert – ist das, was deinen Beutetrieb aktiviert.
Dein Beutetrieb ist das, was dich zu deinen Zielen treibt. Aber wenn du in diesem Zufriedenheitsmodus bist, dann hast du permanent diese Lethargie. Dieses “wird schon irgendwie werden”. Dieses “komme ich heute nicht, komme ich morgen”.
Du wirst träge. Du wirst müde. Du wirst zurückgehalten. Du bleibst klein.
Das Genug-Prinzip: Wenn Veränderung in einer Millisekunde passiert
Der Moment des Umkippens
Veränderung passiert nicht nach Monaten der Überlegung. Nicht nach Jahren der Therapie. Nicht nach unzähligen Selbsthilfebüchern.
Veränderung passiert innerhalb von einer Millisekunde.
Aber erst dann, wenn du ein Wort hast in deinem Kopf: GENUG.
Genug bedeutet, dass du die Schnauze voll hast. Du schaust auf dein Bankkonto und hast die Schnauze voll. Du schaust auf deine Mitarbeiter, dein Team und hast die Schnauze voll. Du schaust auf deine Beziehung und sagst einfach: “So geht es nicht weiter.”
Das ist der Moment, wo es schon die ganze Zeit am Köcheln war. Aber irgendetwas in dir passiert. Und das kann bei jedem anders sein. Aber es aktiviert etwas in dir, von dem du sagst: “Jetzt reicht es.”
Der Schalter wird umgelegt
In diesem Moment wird der Schalter umgelegt. Es ist nicht mehr wie ein Dimmer, der sich permanent vor und zurück bewegt. Es ist: KLICK. Fertig. Ende.
Die Frauen, die ich damals begleitet habe – bei jeder einzelnen gab es diesen Moment. Dieser eine Moment, wo etwas Kleines passierte, das das Fass zum Überlaufen brachte. Und plötzlich war alles klar. Die Entscheidung war getroffen. In einer Millisekunde.
Das Problem: Die meisten Menschen warten auf diesen Moment. Sie hoffen, dass irgendwann der Schmerz von alleine groß genug wird.
Aber du kannst warten bis du stirbst.
Die Lockdown-Lektion: Erst im Chaos kommt Bewegung
Als die Welt stillstand
Erinnerst du dich an vor ein paar Jahren? Von heute auf morgen wurden alle Geschäfte radikal geschlossen. Besonders die Sport- und Fitnesscenter über einen langen Zeitraum.
Davor ging es allen gut. Keiner hat gejammert. Vielleicht hier und da mal ein bisschen rumgequängelt über das Wetter – besonders wir Deutschen sind ja bekannt dafür. Aber ansonsten lief sich alles so zurecht.
Wenn die Kacke am Dampfen ist
Ab dem Zeitpunkt, wo aber plötzlich alle Läden zu waren, brach die Hölle los. Plötzlich wollte jeder was ändern. Plötzlich ging jeder auf die Barrikaden. Plötzlich tauchten überall Videos auf. Tränenreiche Videos teilweise. Richtige Dramen, die sich da abzeichneten, weil viele ihre Geschäfte schließen mussten.
Und alle waren plötzlich gewillt zu rudern, zu machen, zu tun.
Warum? Weil die Kacke richtig am Dampfen war.
Innovation durch Verzweiflung
Plötzlich haben alle innovative Lösungen gefunden. Plötzlich sind ganz viele Dinge wie Online-Coaching, Online-Trainings und ähnliches rausgekommen. Jeder hat auf irgendeine Art und Weise plötzlich Möglichkeiten gefunden, sein Business nach vorne zu schieben – trotz der Situation.
Einige haben es nicht geschafft, weil sie zu viel analysiert haben. Analyse führt zu Paralyse. Oder weil sie von vornherein in eine Starre gefallen sind, weil die Situation einfach zu überwältigend war.
Aber die meisten haben plötzlich Dinge möglich gemacht, die vorher “unmöglich” waren.
Die Lektion: Manchmal muss die Kacke richtig am Dampfen sein, bis Menschen sich bewegen.
Glücklich unzufrieden: Der Champion-Zustand
Das Konzept
Ich habe für mich etwas gefunden, mit dem nur wenige klarkommen. Ich nenne es: glücklich unzufrieden.
Das ist der Zustand, in dem ich mich permanent befinde. Das heißt, ich versuche immer und überall das Positive zu sehen, optimistisch zu sein, proaktiv, radikal optimistisch und glücklich zu sein.
Auf der anderen Seite bin ich aber auch immer unzufrieden. Weil ich weiß: Die Welt hat mir fucking noch mal mehr zu bieten. Ich muss es mir nur nehmen und holen.
Warum das funktioniert
Du kannst zu jeder Zeit glücklich sein. Und du darfst zu jeder Zeit unzufrieden sein. Denn diese Unzufriedenheit ist es letzten Endes, die dich nach dem Leben lächzen lässt.
Das ist das, was deine Gier befeuert. Deine Gier nach dem, was auch immer du haben möchtest. Nach dem Wachstum. Nach dem Mehr. Nach dem Potenzial.
Das ist nicht toxisch. Das ist nicht ungesund. Das ist der Zustand für permanentes Wachstum.
Der Unterschied
Die meisten Menschen verwechseln Unzufriedenheit mit Unglücklichsein. Aber das ist nicht dasselbe.
Du kannst dankbar sein für das, was du hast – und gleichzeitig hungrig nach mehr. Du kannst glücklich sein im Moment – und gleichzeitig wissen, dass mehr möglich ist.
Das ist der Champion-Zustand. Das ist der Zustand der Menschen, die dominieren.
Die Methode: Künstlicher Schmerz
Warum auf die Katastrophe warten?
Jetzt musst du aber nicht auf das nächste Höllen-Drama warten, um in die Veränderung zu gehen. Nope. Du kannst direkt schon starten.
Die Frage ist: Wie erzeugst du den “Genug”-Moment selbst? Wie bringst du dich in Region A, ohne dass eine externe Katastrophe passieren muss?
Die Antwort: Künstlicher Schmerz.
Schritt 1: Die brutale Bestandsaufnahme
Sag dir die unbequeme, radikal brutale, ehrliche Wahrheit. Wo belügst du dich jetzt gerade mit “es ist schon ganz okay”? Oder “passt schon”? Oder “schlimmer geht immer”?
Schreib dir drei Lebensbereiche auf, in denen du einfach nur funktionierst, weil es “ganz okay” ist. Oder weil es “gerade so passt”.
Das können sein:
- Dein Business
- Dein Team
- Deine Beziehung
- Dein Körper
- Deine Finanzen
- Deine persönliche Entwicklung
Sei brutal ehrlich. Keine Ausreden. Keine “Ja, aber…”. Nur die Wahrheit.
Schritt 2: Die Verschlimmerungs-Übung
Jetzt kommt der entscheidende Teil: Wenn es richtig wehtun würde, wie würdest du dann handeln? Was würdest du verändern? Wo würdest du in die Veränderung gehen?
Vor allem: Wo wäre der Punkt, an dem du dir selber sagst: “Das ist jetzt genug. Ich habe die Schnauze voll.”
Trigger dich mal selbst.
Überleg dir ganz genau: Was würde passieren, wenn es schlimm genug wäre? In welche Veränderung würdest du dann reingehen? Was würdest du als Nächstes tun und was wären die nächsten logischen Schritte?
Schritt 3: Spinn dich aus
Nutze deine Vorstellungskraft und verschlimmere die Situation in deinem Kopf. Das bedeutet, dir wirklich auszumalen, was alles Schreckliches passieren könnte, wenn du in dieser Situation bleibst.
Male dir aus:
- Wie sieht dein Business in 5 Jahren aus, wenn du so weitermachst?
- Wie sieht dein Körper in 3 Jahren aus, wenn sich nichts ändert?
- Wo steht deine Beziehung in 2 Jahren, wenn ihr weiter nur funktioniert?
- Welche Chancen hast du verpasst, weil du in der Komfortzone geblieben bist?
Mach es schlimm. Richtig schlimm.
Das klingt kontraintuitiv. Aber genau das ist der Trick: Du erzeugst künstlichen Schmerz, um dich selbst zu zwingen, in den Region-A-Bereich reinzugehen. Denn dann wirst du zur Handlung gezwungen.
Schritt 4: Handle JETZT
Wenn der künstliche Schmerz groß genug ist, fragst du dich: Was ist der kleinste nächste Schritt, den ich JETZT tun kann?
Nicht morgen. Nicht nächste Woche. Nicht nach dem Urlaub. JETZT.
Das kann sein:
- Das schwierige Gespräch führen, das du schon Monate aufschiebst
- Die Kündigung schreiben
- Zum ersten Mal ins Fitnessstudio gehen
- Den Businessplan überarbeiten
- Den Mitarbeiter entlassen, der dein Team runterzieht
Egal was es ist – tu es. Bevor dein Verstand dir wieder einredet, dass es “ja eigentlich ganz okay” ist.
Die unbequeme Wahrheit
Wenn du nicht handelst
Manchmal, wenn jemand in einer Situation festhängt und nicht bereit ist sich zu ändern, dann ist es manchmal einfach noch nicht schmerzhaft genug.
Und das ist okay.
Aber dann sei dir bewusst: Du hast dich entschieden zu leiden. Du hast dich entschieden, in Region B zu bleiben. Du hast dich entschieden, unter der Betondecke zu bleiben, obwohl du weißt, dass da oben mehr ist.
Das ist deine Wahl. Viele Menschen treffen diese Wahl. Die meisten sogar.
Hör auf zu jammern
Aber wenn du diese Wahl triffst, dann hör auf zu jammern. Hör auf zu sagen:
- “Ich würde ja gerne, aber…”
- “Irgendwann, wenn…”
- “Das ist halt so…”
- “Man kann ja nicht…”
Bullshit.
Du bleibst, weil der Schmerz nicht groß genug ist. Weil “ganz okay” bequemer ist als die Veränderung. Weil die Komfortzone sich warm und kuschelig anfühlt.
Sag es wenigstens ehrlich: “Ich will nicht.”
Das ist respektabel. Das ist ehrlich. Aber hör auf, dich selbst zu belügen mit “ich kann nicht”.
Klarheit durch Konfrontation
Der entscheidende Punkt
Wir wissen, dass Veränderung durch zwei Dinge hervorgerufen wird:
- Vermeidung von Schmerz
- Erreichen von etwas Schönem
Nun ist es aber häufig so, dass wir eher auf die Vermeidung von Schmerz reagieren. Und das ist völlig okay, wenn wir das wissen. Denn dann können wir das nutzen.
Schmerz bringt dich in Bewegung.
Und was ich dir eben erklärt habe, bedeutet, dass du künstlichen Schmerz erzeugst, damit du dich selbst in Bewegung bringst.
Konfrontation als Werkzeug
Klarheit durch Konfrontation schlägt das Chaos, in dem du drinsteckst. Wenn du dich selbst konfrontierst mit der Wahrheit – der brutalen, unbequemen Wahrheit – gewinnst du Klarheit.
Und Klarheit führt zu Entscheidung. Entscheidung führt zu Handlung. Handlung führt zu Veränderung.
Das ist der Weg raus aus Region B.
Fazit: Raus aus dem lähmenden Graubereich
Die Wahl liegt bei dir
Du hast jetzt die Wahl. Du kannst weiter in der “ganz okay”-Zone bleiben. Du kannst weiter funktionieren. Du kannst weiter auf die nächste Katastrophe warten, die dich zwingt zu handeln.
Oder du kannst JETZT anfangen. Du kannst künstlichen Schmerz erzeugen. Du kannst dich selbst triggern. Du kannst den “Genug”-Moment herbeiführen.
Der erste Schritt
Nimm dir jetzt – nicht später, JETZT – ein Blatt Papier. Schreib die drei Lebensbereiche auf, in denen es “ganz okay” ist. Dann frag dich für jeden Bereich:
“Wenn es richtig wehtun würde – was würde ich dann tun?”
Und dann: Tu es.
Die Transformation beginnt JETZT
Schau Dir mein gesamtes Video dazu an: https://youtu.be/bI-34_N0Ezo?si=k0e8BJdb1C_tnZ72
Hör auf zu warten auf den perfekten Moment. Auf mehr Motivation. Auf weniger Angst. Auf bessere Umstände.
Der perfekte Moment ist JETZT. Mit all deiner Angst. Mit all deinen Zweifeln. Mit all deinen Unsicherheiten.
Tu es trotzdem.
Denn “ganz okay” ist der Tod auf Raten. Und du hast zu viel Potenzial, um langsam zu sterben.